DFB-Pokalfinale 2015 in Berlin

Wir durften also zum 4. Mal in 5 Jahren ein Finale bestreiten. Der unglaubliche Sieg im Halbfinale in München besiegelte den erneuten Einzug ins deutsche Pokalfinale 2015. Unmittelbar danach begannen die Planungen unsererseits. Natürlich wollten so viele wie möglich das Spiel in Berlin live im Stadion verfolgen. Mit Erschrecken stellten wir die Anzahl an Tickets aus der Zuteilung fest. Uns wurden lediglich 2 Karten zugeteilt! Wie sich so eine Anzahl ergibt bleibt wohl das Geheimnis des BVB. Was wir in den letzten Jahren alles auf uns genommen haben und auch die weitesten Auswärtsspiele besucht hatten, scheint weitestgehend außen vor zu bleiben. Nicht nur die Spiele in Hamburg und Bremen hatten wir besucht. Nein, wir folgten der Borussia auch an den Bosporus oder zum X.-Mal nach London, um nur die Highlights der laufenden Saison zu nennen. David musste erst nachfragen ob er denn keine Antwort von der Verlosung bekommt, um durch Glück einen Tag vor Ablauf der Zahlungsfrist noch mitzubekommen, dass er gewonnen hatte und somit fast 2 Karten den Bach runter sind. Glückwunsch! Mario konnte sich kurz vor knapp auch noch 1 Ticket von Halse sichern, der so freundlich war, dies dem Fanclub zur Verfügung zu stellen. Danke Dir. Somit kamen also 5 Fanatics auf den Genuss des Live-Erlebnisses im Stadion. Drei andere nutzten die Möglichkeit des Public Viewings am Tempelhof.

Unsere Fahrt begann um 03:50 Uhr morgens mit einem Aufreger. Ein Mitglied hatte es doch tatsächlich geschafft die Abfahrt zu verschlafen und konnte somit nicht nach Berlin fahren. Guten Morgen! Die Anfahrt verlief optimal und ohne Verzögerungen und so erreichten wir gegen 11:30 Uhr den Berliner Hbf. Dort nahmen wir unser verschollenes Mitglied Tarer in Empfang, der eigens aus London angereist war. Nachdem wir in unseren Unterkünften das Gepäck IMG-20150530-WA0034abgeladen hatten zogen wir los und genossen hier und dort ein kühles Getränk weit weg vom Breitscheidplatz, wo der BVB mit einer hässlichen Event-Party den so geliebten Treffpunkt aller Borussen zum No-Go erklärte. Die Stadt war fest in Schwarz-Gelber Hand. Es waren wohl viele der Meinung den Werbegag an der Gedächtniskirche nicht besuchen zu müssen. Grundsätzlich ist es schon beängstigend wohin sich der BVB in dieser Hinsicht entwickelt. Von Jürgen Klopp-Papp-Masken bis hin zu Luftballons und Armbändchen war alles dabei, was den Event-Fan von heute verzückt. Uns nicht! Leider sind wir hierbei kein Stück besser als der FC Bayern und mittlerweile auf der Peinlichkeitsskala oben angelangt. Wenigstens eine Meisterschaft in diesem Jahr.

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Gegen 17:00 Uhr machten wir uns auf zum Olympiastadion. In der S-Bahn durften wir die ersten Wolfsburg-Betriebsausflügler begutachten, die mit tollem Liedgut die Entwicklung der Fankultur im deutschen Fußball vorantrieben. („Ja in Europa da kennt uns jeder, dank unserem Arbeitgeber…!“) Danke für diese tolle S-Bahn-Fahrt, die dem ein oder anderen von uns die Galle steigen ließ. Nach einer geordneten Fantrennung und üppiger Kontrolle an den Toren des Stadions betraten wir den Gästeblock am Marathon-Tor. Im Block waren etliche Sieger der Verlosung. Teilweise nicht mal mit Schal ausgestattet beharrten sie auf ihre Plätze und man vernahm keinen Gesang und kein Klatschen über die gesamte Spieldauer. Dies ist eine Tatsache, die unsere Gemüter leicht erhitzt, verweilte doch ein Teil unserer Mitglieder nicht unter uns. Natürlich wird auch die Schwarzmarkt-Mafia ihren Teil dazu beitgetragen haben. Vor dem Spiel war die Stimmung in Ordnung und die Ultras warteten mit einer netten Pyroshow auf. Bereits nach fünf Minuten erbebte das Marathon-Tor! 1:0 für den BVB durch Aubameyang! Das fing ja gut an. Marco Reus hätte auf 2:0 stellen müssen. Dann wäre die Messe wohl gelesen gewesen. Er schoss aber drüber und im Gegenzug erzielte VW Wolfsburg den Ausgleich. Nur 10 Minuten lagen wir 1:3 zurück. Ein verweigerter Elfmeter kurz vor der Pause lag nicht im Gewicht, da der BVB die schwächste Leistung in einem Finale jemals bot. In der zweiten Hälfte konnten noch einige Chancen herausgespielt werden. Allerdings änderte dies nichts mehr am Pokalsieg der Wölfe. Die Stimmung im zweiten Durchgang war ebenfalls keinem Finale würdig. Dass aus der Wölfli-Kurve nix kommt ist klar aber von uns sollte mehr kommen. Am Ende wurde Jürgen Klopp und Sebastian Kehl nochmals würdig verabschiedet. Dass die Lautstärke hier wieder ins Unermessliche stieg ließ uns schmunzelnd zurück.

Danach suchten wir wieder die Innenstadt auf, um nach einem Umtrunk wieder die Heimreise anzutreten.

Trotz einer eher durchwachsenen Saison, sind wir stolz darauf, dass wir wieder im Pokalfinale dabei waren, auch wenn wir uns ein anderes Ergebnis erhofft hatten.